Editorial

Krieg in Europa, die sich zuspitzende Klimakrise, Europas Position im globalen Machtgefüge: Die Euro­päische Union steht vor historischen Herausforderungen. Das Jahr 2024 entscheidet darüber, wie es weiter­gehen wird. Zwischen dem 6. und 9. Juni haben Wahlberechtigte in allen Mitgliedstaaten zum zehnten Mal in der Geschichte der EU die Möglichkeit, zur Europawahl zu gehen.

Bei dieser Wahl steht viel auf dem Spiel. Es geht um die zukünftige Unterstützung der Ukraine. Es geht um die notwendige Reform und Erweiterung der EU, die Hand in Hand gehen müssen. Es geht darum, den europäischen Grünen Deal umzusetzen, eine neue Wirtschaftsdynamik zu entfachen und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Nicht zuletzt entscheidet die Wahl über unser Selbstverständnis und unsere Rolle in der Welt und vor allem auch über die Zukunft einer demokratisch verfassten Union: Aktuelle Umfragen sehen rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch, die Zukunftsängste schüren und Stimmung gegen Brüssel machen, aber keine Antworten auf die Probleme unserer Zeit haben. Wir brauchen aber positive und mutige Ideen für Europa.

Die letzten Parlamentswahlen in Polen stimmen mich optimistisch. Auch die Proteste in Deutschland zum Schutz der Demokratie vor der rechtsextremen AfD geben derzeit Grund zur Zuversicht, wenn auch gewiss nicht zur Entwarnung.

In dieser Ausgabe finden Sie Beiträge zur Lage und Zukunft der Europäischen Union. Ich hoffe, dass viele der rund 400 Millionen Wahlberechtigten zur Wahl gehen und gerade jetzt sagen: Ja zum Versprechen Europa!

Ihr Jan Philipp Albrecht

This article is licensed under Creative Commons License